70.000 überlebten es nicht – 9a und 10b besuchen KZ Bergen-Belsen

Wir schreiben das Jahr 1945. Der zweite Weltkrieg neigt sich dem Ende und die Alliierten marschieren in Deutschland ein.

In der Lüneburger Heide, nahe der Orte Bergen und Belsen liegt ein bestialischer Geruch in der Luft. Die britischen Soldaten ahnen noch nicht, woher dieser Geruch kommt. In einer Lichtung, mitten in den Wäldern der Lüneburger Heide, dann die grausame Wahrheit. Es ist der Verwesungsgeruch tausender verendeter KZ-Häftlinge.

Entblößt und abgemagert bis auf die Knochen blicken den Alliierten ungläubige und entkräftete Gestalten entgegen. Juden, die nicht in das Gesellschaftsbild der Nazis gehörten sowie Kriegsgefangene aus ganz Europa und Deutsche, die sich nicht sittenkonform verhielten. Sie alle wurden im Konzentrationslager Bergen-Belsen inhaftiert – Ein Lager, in dem alles und jeder bestraft wurde. Ca. 70.000 überlebten es nicht.

Was in dieser Zeit alles geschah, lässt sich kaum in Worte fassen. Unvorstellbar sind die Ereignisse, die sich zwischen 1941 und 1945 in diesem kleinen Örtchen abspielten. Eine Konfrontation mit den Geschehnissen ist dennoch unabdingbar, denn das ist die deutsche Geschichte.
Konfrontiert wurden damit nun auch die Klassen 9a und 10b. Didaktisch aufbereitet, macht es sich die Stiftung niedersächsischer Gedenkstätten nämlich zur Aufgabe, über die Geschichte des KZ Bergen-Belsen aufzuklären. Eingebettet in den Geschichtsunterricht, vermittelte Frau Ebert-Garthof bereits elementare Kenntnisse. Darauf aufbauend erfuhren die Schülerinnen und Schüler nun an Ort und Stelle die geschichtsträchtigen Hintergründe an einem trüben und kalten Vormittag im März, einem Vormittag, an dem im Jahr 1944 tausende qualvoll verendete Menschen auf dem Boden des Geländes lagen und von den noch Lebenden in eines der Massengräber geworfen wurden.

Dass man an einem solchen Ort nicht von einem stimmungsvollen Ausflug berichten kann, versteht sich von selbst. Eindrucksvoll war es dennoch, nicht zuletzt, da im Dokumentationszentrum der Gedenkstätte zahlreiche Ausstellungsstücke und Filmsequenzen dafür sorgten, dass man sich vielleicht doch in Ansätzen vorstellen konnte, was damals passiert sein musste…

Text und Bilder:
C.Spoida